Inositol: Wirkung und Anwendung – Ein Überblick (2024)

zuletzt aktualisiert: 26. September 2023 Lesedauer: 18 Min

Inositol erfüllt im menschlichen Körper unverzichtbare Funktionen und wurde bereits in zahlreichen Studien auf seine Wirkung bei bestimmten hormonellen Störungen (PCOS und Unfruchtbarkeit), bei Erkrankungen des Stoffwechsels (Diabetes, metabolisches Syndrom, Übergewicht) und sogar bei psychischen Beschwerden (Panikstörungen) untersucht – mit vielversprechenden Ergebnissen. Für eine wirksame Dosierbarkeit ist dabei die Einnahme über geeignete Präparate wie reines und schadstoffgeprüftes Myo-Inositol-Pulver zu empfehlen.

Inhaltsverzeichnis

  • Was ist Inositol?
  • Inositol: Wirkung im Körper
  • Inositol bei PCOS
  • Inositol bei Kinderwunsch
  • Inositol bei Insulinresistenz, Bluthochdruck und zur Verbesserung der Blutfettwerte
  • Hilft Inositol beim Abnehmen?
  • Inositol: Wirkung auf die Psyche
  • Welche Lebensmittel enthalten Inositol?
  • Inositol als Nahrungsergänzung: Worauf sollte man achten?
  • Inositol: Einnahme und Dosierung
  • Hat Inositol Nebenwirkungen und ist eine Überdosierung möglich?
  • Fazit: Inositol verbessert Hormonstörungen, den Zuckerstoffwechsel und mehr

Inositol – Das Wichtigste in Kürze

  • Die natürlich vorkommende, vitaminähnliche Substanz Inositol ist im Körper wichtiger Bestandteil von Biomembranen und damit von zentraler Bedeutung für die Stabilität, den Schutz und die Funktion der Körperzellen.
  • Darüber hinaus spielt Inositol eine Rolle bei der Signalweiterleitung zwischen den Zellen und ist somit an der Regulation des Hormonhaushalts, des Zucker- und Fettstoffwechsels sowie der Nerven-Botenstoffe beteiligt.
  • Die positive Wirkung von Inositol ist v.a. bei der Hormonstörung PCOS sowie bei Diabetes-Erkrankungen belegt.
  • Auch hinsichtlich der Fruchtbarkeit von Frauen und Männern, Blutdruck und Blutfettwerten sowie bestimmten psychischen Erkrankungen kann Inositol zur Besserung beitragen.
  • Inositol ist in zahlreichen Lebensmitteln vorhanden, jedoch meist in der für den Körper schlecht nutzbaren Verbindung Phytinsäure.
  • Wenn ein erhöhter Inositol-Bedarf besteht, bietet sich die Ergänzung durch Inositol-Pulver-Präparate an, um es in ausreichender Menge zuzuführen.
  • Die Verbindung Myo-Inositol ist hinsichtlich der positiven Effekte sowie der Verträglichkeit und Sicherheit gut untersucht.

Was ist Inositol?

Inositol (bzw. Inosit) ist ein natürlicherweise in Pflanzen und Tieren vorkommender Zuckeralkohol mit wichtigen Funktionen. Da Inositol erstmals aus Muskelgewebe isoliert wurde, war lange Zeit auch der Begriff „Muskelzucker“ gebräuchlich.

Darüber hinaus ist Inositol auch unter der Bezeichnung Vitamin B8 bekannt, weil es in der Vergangenheit fälschlicherweise den B-Vitaminen zugeordnet wurde. Später fand man heraus, dass der Körper Inositol in gewissen Mengen auch selbst bilden kann und es sich damit per Definition nicht um ein Vitamin handelt. Heute gilt es daher als sog. Vitaminoid (vitaminähnliche Substanz).

Gut zu wissen: Was sind Vitaminoide und was unterscheidet sie von Vitaminen?

Vitaminoide sind Substanzen, die vitaminähnliche Funktionen im Körper erfüllen. Sie werden von den Vitaminen unterschieden, weil Vitamine per Definition nicht vom Körper selbst gebildet werden können und dieser somit allein auf ihre Zufuhr von außen angewiesen ist. Im Gegensatz dazu kann der Körper Vitaminoide selbst zusammenbauen.

Erkrankungen oder bestimmte Situationen können jedoch dazu führen, dass die körpereigene Produktion von Vitaminoiden nicht ausreicht, um den Tagesbedarf zu decken. Dann ist der Körper auf eine zusätzliche Zufuhr von außen angewiesen.

Inositol existiert in verschiedenen Formen mit unterschiedlicher räumlicher Anordnung der Atome (sog. Isomere). Die in der Natur und im Menschen am häufigsten vorkommende Form ist dabei das Myo-Inositol.

Inositol: Wirkung im Körper

Der vitaminähnliche Charakter von Inositol weist bereits auf dessen Bedeutung im menschlichen Körper hin. Es besitzt dabei insbesondere zwei grundlegende Funktionen. Zum einen ist Inositol ein wichtiger Baustein von Biomembranen bzw. Zellmembranen. Hierbei wird es als sog. Phosphatidyl-Inositoleingebaut und ist damit von zentraler Bedeutung für die Stabilität, den Schutz sowie die Funktion der Körperzellen.

Gut zu wissen: Was ist eine Zellmembran?

Die Zellmembran umgibt jede Zelle. Sie ist keine starre Hülle, sondern ein Verbund aus fettähnlichen Substanzen (v.a. Phospholipiden), die sich in einer Doppelschicht zusammenlagern. Die Zellmembran gibt der Zelle ihre Form und reguliert, welche Stoffe in die Zelle hineingelangen und welche aus ihr heraus transportiert werden. Daher ist die Zellmembran für die Gesundheit jeder Zelle von größter Bedeutung.

Zum anderen ist Inositol an der Signalweiterleitung zwischen den Zellen und auf diese Weise an unzähligen Stoffwechselprozessen im Körper beteiligt. Dazu gehören z.B.:

  • der Zucker- und Fettstoffwechsel,
  • der Hormonhaushalt sowie
  • die Regulation von Nerven-Botenstoffen (Neurotransmitter).

Die Forschung der vergangenen Jahrzehnte hat zudem ergeben, dass Inositol auch eine wichtige, medizinische Rolle spielt. Denn die ergänzende Zufuhr zeigt positive Effekte bei verschiedenen Erkrankungen. So wurde Inositol bereits in den folgenden Einsatzgebieten untersucht:

  • Behandlung von PCOS (Polyzystisches Ovarial-Syndrom)
  • Bei Kinderwunsch
  • Prävention und Verbesserung von Diabetes-(Typ-2-)Erkrankungen und dem metabolischen Syndrom (Insulinresistenz, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte)
  • Unterstützung beim Abnehmen
  • Wirkung auf die Psyche

Inositol bei PCOS

Aufgrund der Effekte von Inositol auf den Hormonhaushalt wird es insbesondere zur Behandlung von PCOS (Polyzystisches Ovarial-Syndrom) eingesetzt. Dabei handelt es sich um die in Europa häufigste hormonelle Störung bei Frauen im gebärfähigen Alter.

Typische Symptome von PCOS sind u.a.:

  • Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit
  • Hautprobleme wie Akne
  • Ausprägung männlicher Merkmale wie verstärkte Körperbehaarung
  • Störungen des Zucker- und Insulin-Stoffwechsels (ähnlich zu Diabetes Typ 2)

In der Forschung zum PCOS zeigt sich Inositol als besonders vielversprechende Behandlungsmethode. So zeigen große, zusammenfassende Studien (sog. Meta-Analysen), dass Inositol das Krankheitsbild des PCOS maßgeblich verbessern kann1,2. Deshalb schlussfolgern die Autoren einer aktuellen Forschungsarbeit:

Inositol ist eine wirksame und sichere Behandlung für PCOS. Darüber hinaus erwies sich Inositol bei den meisten Ergebnissen als nicht unterlegen im Vergleich zur Goldstandardbehandlung Metformin. – Greff et al. 20231

Das bedeutet, dass Inositol in vielen Aspekten sogar der medikamentösen Behandlung (mit dem häufig eingesetzten Medikament Metformin) ebenbürtig war.

Dabei zeigen sich positive, regulierende Effekte auf den Menstruationszyklus und die Geschlechtshormone (Senkung zu hoher Spiegel an männlichen Hormonen bei Frauen) sowie auf die Insulin- und Blutzuckerwerte. Hierfür wurden meist Dosierungen zwischen 1-4 g Inositol über mehrere Monate eingesetzt1,2. Auch das Hautbild kann sich durch die mehrmonatige Einnahme von Inositol bei PCOS verbessern3.

Inositol bei Kinderwunsch

Von der hormonregulierenden Wirkung des Inositols kann auch die Fruchtbarkeit – von Männern und Frauen – profitieren. Auf diese Weise kann bei bisher unerfülltem Kinderwunsch Unterstützung geleistet werden.

Erhöhte Fruchtbarkeit bei Frauen

So weisen von PCOs betroffene Frauen häufig eine verminderte Fruchtbarkeit auf. Studien zeigen, dass die Einnahme von Inositol hierbei…

  • einen normalen Zyklus wiederherstellen,
  • die Qualität der weiblichen Eizellen verbessern
  • und damit die Fruchtbarkeit erhöhen kann4,5.

Weitere, große und hochqualitative Untersuchungen fehlen noch für die Beurteilung, in welchem Maße durch diese Effekte die Schwangerschaftsrate tatsächlich gesteigert werden kann4,6. Einige kleinere Studien deuten jedoch bereits einen dahingehenden Nutzen an4.

Verbesserte Spermienqualität bei Männern

Auch bei verminderter männlicher Fruchtbarkeit könnte die Einnahme von Inositol eine effektive Maßnahme darstellen. So konnten in einer dreimonatigen Studie mit – aus unbekannten Gründen – unfruchtbaren Männern die Hormonwerte sowie die Anzahl und Beweglichkeit der Spermien verbessert werden7.

Wirkung von Inositol bei Frauen mit PCOS Wirkung von Inositol bei unfruchtbaren Männern
  • Wiederherstellung eines normalen Zyklus
  • Verbesserung der Qualität der Eizellen
  • Erhöhung der Fruchtbarkeit
  • Verbesserung der Hormonwerte
  • Erhöhung der Anzahl und Beweglichkeit der Spermien

© www.lebenskraftpur.de

Tab. 1: Inositol als natürliche Unterstützung für Frauen mit PCOS und unfruchtbare Männer mit Kinderwunsch4,5,7.

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Inositol bei Insulinresistenz, Bluthochdruck und zur Verbesserung der Blutfettwerte

Die positive Wirkung von Inositol auf den Zucker- und Insulin-Stoffwechsel wurde bereits in zahlreichen Studien gezeigt. Zudem kann Inositol auch den Blutdruck und die Blutfettwerte verbessern. Auf diese Weise kann Inositol bei Diabetes-Erkrankungen sowie dem metabolischen Syndrom Einsatz finden.

Verbesserung der Insulinwirkung – Inositol bei Diabetes

So kann die Einnahme von Inositol bei verschiedenen Störungen der Blutzuckerregulation bzw. Insulinwirkung erwogen werden. Denn Inositol kann eine bestehende Insulinresistenz verbessern bzw. ein weiteres Voranschreiten derselben verhindern. Dadurch reagieren die Zellen besser auf das ausgeschüttete Insulin im Blut. Das Insulin kann folglich besser wirken und den Blutzucker effektiver regulieren.

Die Einnahme von Inositol kann bei hohem Blutzucker außerdem besonders sinnvoll sein, da ein hoher Blutzucker – wie er im Falle einer Insulinresistenz häufig auftritt – die Inositol-Versorgung des Körpers beeinträchtigt. Denn sowohl die körpereigene Inositol-Bildung als auch die Inositol-Aufnahme im Darm können durch einen hohen Blutzucker verringert werden, während sich die Inositol-Ausscheidung durch den Urin erhöht8,9.

Das heißt: Eine gestörte Blutzucker-Kontrolle vermindert die Inositol-Werte im Körper, wodurch sich die Insulinresistenz weiter verschlechtern kann (s. Abb. 1). Die Einnahme von Inositol könnte diesen Teufelskreis durchbrechen.

Inositol: Wirkung und Anwendung – Ein Überblick (2)

Abb. 1: Der Zusammenhang zwischen einer gestörten Blutzuckerregulation, einer verminderten Inositol-Versorgung und der Entstehung einer Insulinresistenz.

Aufgrund dieser Mechanismen kann die Einnahme von Inositol bei folgenden „Zucker-Erkrankungen“ Unterstützung leisten und das Krankheitsbild verbessern oder vor einer weiteren Verschlechterung schützen8,10,11,12:

  • PCOS mit einhergehender Insulinresistenz
  • Diabetes Typ 2
  • Prädiabetes (Vorstufe einer Diabetes-Erkrankung)
  • Metabolisches Syndrom (dazu im Folgenden mehr)
  • Evtl. auch Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes)

Tipp: Bei erhöhten Blutzuckerwertenund der Prävention von Diabetes Typ 2können zudem auch weitere Mikronährstoffe wie Magnesium sowie Maßnahmen wie die Förderung der Darmgesundheit sinnvoll sein.

Inositol beim metabolischen Syndrom

Das metabolische Syndrom setzt sich zusammen aus Übergewicht, Bluthochdruck sowie Störungen des Zucker- und Fettstoffwechsels – also einer Insulinresistenz und erhöhten Blutfettwerten. Hierbei kann auf vielfältige Weise von Inositol profitiert werden: Neben der bereits erwähnten Verbesserung der Insulinwirkung können auch der Blutdruck und die Blutfettwerte (Triglyceride, Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin) gesenkt werden13,14.

Interessant zu wissen: Insbesondere nach der Menopause entwickeln Frauen häufig ein metabolisches Syndrom. Auch hierbei weisen Studien auf die positive Wirkung einer zusätzlichen Inositol-Einnahme hin15.

Tipp: Die Gefahr von Bluthochdruckwird häufig unterschätzt. Für die Regulation und Prävention gibt es dabei verschiedene Substanzen wie Aminosäuren und Mineralstoffesowie Pflanzenextrakte.

Hilft Inositol beim Abnehmen?

Inositol kann folglich zahlreiche Werte des Stoffwechsels verbessern, die auch häufig bei Übergewicht aus der Balance geraten. Inwiefern Inositol dabei beim Abnehmen selbst helfen kann, ist noch nicht abschließend geklärt.

Zumindest gibt es erste Hinweise, dass Inositol den Gewichtsverlust unterstützen könnte – jedoch nur in geringem Maße16. Nichtsdestotrotz profitieren Menschen mit erhöhtem Körpergewicht häufig von den bereits beschriebenen, positiven Effekten der Inositol-Einnahme.

Inositol: Wirkung auf die Psyche

Da Inositol insbesondere im menschlichen Gehirn in höherer Konzentration vorkommt und eine Rolle im Nervensystem spielt, liegt über die genannten Effekte hinaus auch eine Wirkung auf die Psyche nahe.

Aus diesem Grund wurde Inositol bereits hinsichtlich einer angstmindernden Wirkung bei Panikstörungen untersucht. In zwei kleinen Studien aus den 90ern und frühen 2000ern zeigte sich die mehrwöchige, hochdosierte Einnahme (12-18 g) von Inositol als besonders effektiv zur Verringerung der Häufigkeit von Panikattacken17,18. Aktuelle Forschung zu diesen vielversprechenden Effekten fehlt bisher.

Interessant zu wissen: Die langfristige, hochdosierte Einnahme von Inositol könnte auch psychische Beschwerden wie depressive Verstimmungen beim prämenstruellen Syndrom (PMS) verbessern19.

Zusammenfassung:

  • Inositol übt als Vitaminoid (vitaminähnliche Substanz) wichtige Funktionen im Körper aus: Es ist Bestandteil von Biomembranen (Stabilität, Schutz und Funktion der Körperzellen) und an der Signalweiterleitung zwischen den Zellen (Regulation von Zucker- und Fettstoffwechsel, Hormonhaushalt und Nerven-Botenstoffen) beteiligt.
  • Aufgrund der regulierenden Wirkung auf den Hormonhaushalt wird Inositol bei der Behandlung der Hormonstörung PCOS eingesetzt.
  • Bei Kinderwunsch zeigt Inositol positive Effekte auf die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern.
  • Inositol kann eine bestehende Insulinresistenz, die Regulierung des Blutzuckerspiegels und darauf basierend verschiedene Diabetes-Erkrankungen verbessern.
  • Darüber hinaus kann Inositol den Blutdruck und die Blutfettwerte normalisieren.
  • Bei psychischen Erkrankungen wie Panikstörungen zeigt sich Inositol ebenfalls vielversprechend.

Welche Lebensmittel enthalten Inositol?

Wie eingangs erwähnt, kann der menschliche Körper gewisse Mengen an Inositol selbst produzieren. Jedoch findet sich der Stoff ebenfalls in verschiedenen Lebensmitteln und kann daher zusätzlich über die Nahrung aufgenommen werden.

In pflanzlichen Lebensmitteln wie Getreide, Hülsenfrüchten oder Nüssen kommt Inositol dabei v.a. als Phytinsäure (Hexa-Phospho-Inosit) vor. In dieser Form ist das Inositol fest gebunden und weist deshalb nur eine relativ geringe Verfügbarkeit im Darm auf. Je nach Zusammensetzung der Darmflora (Darmbakterien) können Menschen diese Inositol-Form mehr oder weniger gut nutzen.

Dagegen gelten bestimmte Obstsorten wie Zitrusfrüchte als besonders gute Inositol-Quelle. Unter den tierischen Lebensmitteln enthalten Eigelb, Lachs sowie Leber größere Mengen von – an Fette gebundenem und damit gut verfügbarem – Inositol.

Jedoch nehmen die meisten Menschen in westlichen Ländern weniger als 1 g Inositol täglich über die Nahrung auf. Auch die Verwertung des Inositols aus den Lebensmitteln scheint sich durch die moderne Ernährungsweise zu verschlechtern. Denn diese schließt z.B. meist einen hohen Zuckerkonsum mit ein, der den Blutzuckerspiegel erhöht und abträglich auf die Inositol-Versorgung wirkt9.

Interessant zu wissen: Ein hoher Blutzuckerspiegel scheint sowohl die körpereigene Inositol-Bildung als auch die Inositol-Aufnahme aus der Nahrung im Darm zu behindern9.

Inositol als Nahrungsergänzung: Worauf sollte man achten?

Da Nahrungsergänzungsmittel eine genaue Dosierung sowie die Einnahme höherer Inositol-Mengen ermöglichen, bieten sich geeignete Präparate für die bereits erwähnten Einsatzgebiete hervorragend an. Für eine effiziente und erfolgsversprechende Einnahme sollten einige Punkte bei der Auswahl eines passenden Präparats berücksichtigt werden:

  • Inositol in der natürlichen und gut untersuchten Form Myo-Inositol
  • Pulver statt Kapseln für eine wirkungsvolle Dosierung
  • Reinheit und Schadstoffkontrolle für die sichere Einnahme

Inositol als Myo-Inositol

Inositol sollte idealerweise in seiner Form Myo-Inositol erworben werden. Denn dabei handelt es sich um die in der Natur und im menschlichen Körper am häufigsten vorkommende Inositol-Form20. Je nach Bedarf kann Myo-Inositol dabei vom Körper auch in die weitere Form Chiro-Inositol umgewandelt werden.

Darüber hinaus wurde ein Großteil der Studien mit Myo-Inositol durchgeführt, weshalb es sich hierbei um die am besten untersuchte Form handelt. In einigen Studien hat sich Myo-Inositol zudem als effektiver als Chiro-Inositol gezeigt21. Insbesondere bei PCOS kann Chiro-Inositol außerdem unerwünschte Effekte auf die Hormonspiegel haben, da es andere Wirkmechanismen als Myo-Inositol aufweist22.

Inositol: Wirkung und Anwendung – Ein Überblick (3)

Abb. 2: Vergleich von Myo- und Chiro-Inositol. Beide Moleküle sind gleich aufgebaut, jedoch unterschiedlich räumlich angeordnet (wie die linke und rechte Hand).

Inositol-Pulver für eine potente Dosierung

Beim Kauf eines Inositol-Präparates ist es zudem sinnvoll, auf die Pulver-Form zu setzen und auf Kapseln zu verzichten. Denn bei der Einnahme von wirksamen Mengen im Grammbereich müsste eine Vielzahl an Kapseln geschluckt werden. Mit einem Pulver können potente Dosierungen dagegen deutlich leichter eingenommen werden.

Darüber hinaus macht der süße Geschmack die Einnahme von Inositol-Pulver sehr angenehm. So lässt sich dieses z.B. einfach in Wasser, verschiedene Getränke oder auch süße Speisen unterrühren.

Reines Inositol – frei von Schad- und Zusatzstoffen

Darüber hinaus sollte auf die Reinheit des Myo-Inositol-Pulvers geachtet werden. Es sollten also weder überflüssige Zusatzstoffe noch herstellungsbedingte Allergene oder Enzyme enthalten sein. Die Kontrolle auf Schadstoffe wie giftige Schwermetalle stellt ein weiteres wichtiges Qualitätskriterium dar.

Zusammenfassung:

  • Zahlreiche Lebensmittel enthalten Inositol – meist jedoch in einer schlecht für den Körper verfügbaren Verbindung (Phytinsäure).
  • Gute Inositol-Quellen sind Zitrusfrüchte sowie Eigelb, Lachs und Leber.
  • Bei einem erhöhten Inositol-Bedarf bietet die Nahrungsergänzung mit Inositol-Präparaten den Vorteil einer einfachen Einnahme hochdosierter, wirksamer Mengen.
  • Beim Kauf eines Präparats sollte auf die natürliche Verbindung Myo-Inositol in hoher Reinheit gesetzt werden – idealerweise als Pulver für eine hohe Einnahmemenge.

Inositol: Einnahme und Dosierung

Inositol wird in der Regel in einer Höhe von 2-4 g eingenommen und zeigt in dieser Menge insbesondere bei PCOS und Diabetes-Erkrankungen positive Effekte. Dabei bietet es sich an, die Einnahme auf zwei Zeitpunkte am Tag zu verteilen, z.B. jeweils 2 g morgens und abends. Für den Einsatz bei psychischen Störungen wurden in Studien dagegen höhere Mengen eingesetzt.

Interessant zu wissen: Ein hoher Koffein-Konsum kann den Bedarf an Inositol erhöhen.

Hat Inositol Nebenwirkungen und ist eine Überdosierung möglich?

Eine Studie, die sich explizit mit der Sicherheit von Inositol beschäftigte, kam zu dem Schluss, dass lediglich sehr große Mengen Myo-Inositol (12 g pro Tag) leichte Nebenwirkungen wie Übelkeit, Blähungen und Durchfall hervorriefen. Bemerkenswert dabei ist, dass sich selbst bei der Einnahme von noch höheren Mengen die Beschwerden nicht verstärkten. Es blieb bei den milden Nebeneffekten23.

Auch von der amerikanischen Lebensmittelbehörde wird Inositol als sicher eingestuft und es gibt keine mengenmäßigen Beschränkungen für seinen Einsatz in Lebensmitteln24.

Zusammenfassung:

  • Inositol wird meist in einer Menge von 2-4 g eingenommen – idealerweise auf zwei Portionen verteilt.
  • Die Form Myo-Inositol gilt dabei als sehr sicher und zeigt selbst bei sehr hohen Mengen nur leichte Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden.

Fazit: Inositol verbessert Hormonstörungen, den Zuckerstoffwechsel und mehr

Die vitaminähnliche Substanz Inositol kann bei der Hormonstörung PCOS sowie auch bei Kinderwunsch, bestimmten Diabetes-Erkrankungen, dem metabolischen Syndrom und sogar manchen psychischen Störungen eine effektive Unterstützung darstellen. Für diesen Zweck kann die natürliche und hervorragend verträgliche Verbindung Myo-Inositol genutzt werden.

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FAQ – Kurze Antworten auf häufige Fragen

Wofür ist Inositol gut?

Inositol erfüllt im Körper wichtige Funktionen. Es ist Bestandteil von Zellmembranen und an der Signalweiterleitung z.B. im Nervensystem beteiligt. Daneben besitzt es regulierende Effekte auf die Geschlechtshormone sowie den Zuckerstoffwechsel. Deshalb kann Inositol zu folgenden Zwecken eingesetzt werden:

  • Behandlung von PCOS (Polyzystisches Ovarial-Syndrom)
  • Erhöhung der Fruchtbarkeit (bei Mann und Frau)
  • Vorbeugung und Besserung von Diabetes-(Typ-2-)Erkrankungen und dem metabolischen Syndrom (Insulinresistenz, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte)
  • Linderung von Panikstörungen

Wann sollte man Inositol nehmen?

Die Einnahme von Inositol kann v.a. bei Inositol-armer Ernährung sowie bei erhöhtem Inositol-Bedarf sinnvoll sein. Ein erhöhter Bedarf kann bei Störungen des Gleichgewichts der Geschlechtshormone sowie des Zuckerstoffwechsels auftreten. Bekannte Einsatzgebiete sind daher PCOS (Polyzystisches Ovarial-Syndrom), verminderte Fruchtbarkeit, Diabetes-(Typ-2-)Erkrankungen und das metabolische Syndrom. Auch bei Panikstörungen kann die Einnahme von Inositol erwogen werden.

Wie lange darf man Inositol nehmen?

Für den Zeitraum der Einnahme gibt es keine Limitierung. In Studien wird Inositol meist über mehrere Monate eingenommen.

Wie lange dauert es, bis Inositol wirkt?

Hierfür gibt es keine allgemeingültige Antwort. Um zu beurteilen, ob man von der Inositol-Einnahme profitiert, kann eine testweise Einnahme über einige Wochen nötig sein. Auch in Studien wird Inositol meist über mehrere Wochen oder viele Monate eingenommen.

Kann man zu viel Inositol zu sich nehmen?

Inositol gilt generell als sehr sicher. Bei der Einnahme sehr großer Mengen (≥ 12 g pro Tag) können allerdings leichte Nebenwirkungen wie Übelkeit, Blähungen und Durchfall auftreten.

Wie viel Inositol am Tag?

Inositol wird meist in einer Dosierung von 2-4 g eingesetzt. Idealerweise wird zweimal täglich die halbe Dosierung eingenommen. Die benötigte Menge ist jedoch individuell und hängt z.B. von Körpergewicht und Einsatzzweck ab. Denn z.B. bei psychischen Erkrankungen wurden in Studien höhere Mengen eingesetzt.

Ist Inositol natürlich?

Inositol ist eine natürlicherweise in Tieren und Pflanzen vorkommende Verbindung. Auch der menschliche Körper enthält Inositol in verschiedenen Formen und kann es sogar selbst produzieren. Inositol-Pulver für Nahrungsergänzungsmittel kann ebenfalls aus natürlichen, pflanzlichen Quellen gewonnen werden.

Was macht Inositol bei PCOS?

Inositol kann das Krankheitsbild von PCOS sowie typische Symptome reduzieren. Es hat positive Effekte auf den Menstruationszyklus, die Hormonspiegel sowie die Insulin- und Blutzuckerwerte. Auch das Hautbild und die Fruchtbarkeit könnten sich durch die Inositol-Einnahme verbessern.

Wie merkt man, dass man PCOS hat?

PCOS kann sich bei jeder Frau individuell bemerkbar machen. Bei Verdacht sollte ein Arzt aufgesucht werden, um andere Krankheiten auszuschließen und eine sichere Diagnose zu erhalten. Typische Symptome sind u.a.:

  • Zyklusstörungen und Unfruchtbarkeit
  • Hautprobleme wie Akne
  • Ausprägung männlicher Merkmale wie verstärkte Körperbehaarung
  • Störungen des Zucker- und Insulin-Stoffwechsels (ähnlich zu Diabetes Typ 2)

Wie viel Inositol wird bei PCOS empfohlen?

In Studien, die positive Effekte durch Inositol bei PCOS zeigen, wurden meist Dosierungen in Höhe von 1-4 g verwendet. Idealerweise nimmt man zweimal täglich die halbe Dosierung ein.

Quellen

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Inositol: Wirkung und Anwendung – Ein Überblick (2024)

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